Hinweise zum Thema Vergiftung beim Hund
Gleich mal vorab zwei Grundsätze: "Die Dosis macht das Gift" und "so schnell stirbt es sich nicht". Wir sind schon lange Tierärzte in Hamburg. Unsere Erfahrung zeigt, dass es hier gar nicht so viele wirklich gefährliche Vergiftungsfälle gibt wie von vielen befürchtet. Das möchten wir vorausschicken - denn mit der verständlichen Angst vor Vergiftungen wird auch eine Menge Geld gemacht.
Trotzdem gibt es natürlich Vergiftungen und jede einzelne ist eine zuviel. Deswegen unsere Hinweise:
Gerade Hunde neigen ja dazu, draußen unbekannte Substanzen aufzunehmen. Rattengift, Schneckenkorn und Frostschutzmittel sind die häufigsten echten Gefahren. Sie können zu schwersten Vergiftungen und sogar zum Tod des Tieres führen.
Folgende Lebensmittel und Genussmittel sollten ebenfalls nicht frei zugänglich sein: Schokolade, Weintrauben und Rosinen, Knoblauch, Zwiebeln, Macadamianüsse, Tabak, Kaffeesatz. Und hier geht es wohlgemerkt immer um die Dosis! Beispiel Missie: Wenn sie brav war, bekommt sie durchaus mal was ab vom Rosinenbrötchen. Die paar Rosinen machen gar nichts. Aber bei drei Backpackungen Rosinen wären die Nieren in Gefahr. Schokolade bekommt Missie nicht; aber wenn versehentlich ein Stück herunterfällt und sie es verputzt, bevor man sich bücken konnte, ist es auch nicht tödlich. Wir sagen das deswegen, weil insbesondere im Netz so viel Panikmache betrieben wird.
Sollte ihr Tier eine Vergiftung haben, ist je nach Substanz und Dosis mit folgenden Symptomen zu rechnen. Zittern; Krämpfe; Taumeln; Speicheln; Erbrechen und Durchfall; blasse Schleimhäute; große oder besonders kleine Pupillen; Nichtansprechbarkeit. Die Symptome müssen natürlich nicht gleichzeitig auftreten. Und sie können ja auch ganz andere, banale Ursachen haben.
Haben Sie den Verdacht, dass ihr Tier vergiftet ist, rufen Sie umgehend ihren Tierarzt an und besprechen erst einmal die Lage. In manchen Fällen ist ein Brechmittel sinnvoll, manchmal muss man auch deutlich stärker eingreifen und das Tier mit Infusionen usw. unterstützen.
Beim Vorbericht bitten wir um absolute und vertrauensvolle Ehrlichkeit, auch bei illegalen Substanzen. So können wir am besten helfen.