Suprelorin statt Rüden-Kastration:
eine Überlegung wert.
Wir bieten sogenannte "Kastrations-Chips" für Rüden an. Das ist ein Depot-Präparat, es heisst "Suprelorin". Es wird einfach unter die Haut gespritzt und legt den Rüden für einige Zeit sexuell lahm.
Es gibt 6- und 12-Monatspräparate. Nach (ungefähr) dieser Zeit ist der Chip rückstandsfrei aufgelöst und der Trieb erwacht wieder. Bei sehr kleinen Rüden kann man von längerer Wirkdauer ausgehen. Die Wirkung ist weitestgehend mit der chirurgischen Kastration vergleichbar. Mit einem entscheidenden Unterschied - sie ist reversibel. Damit ermöglicht uns der Chip eine Art "Testlauf". Denn niemand weiß sicher vorherzusehen, wie sich eine Kastration auf den einzelnen Rüden auswirkt. Viele Rüden leben in der Großstadt nach der Kastration besser, weil entspannter. Das ist dann auch für den Hundehalter angenehmer. Aber manche Rüden werden in Folge der Kastration zu bräsigen Mehlsäcken. Daher ist der Testlauf eine gute Sache.
In den ersten vier, fünf Wochen nach der Gabe gibt es allerdings bei einigen Hunden den "Rebound-Effekt" - gegenläufig zum eigentlichen Ziel. Der Rüde kann anfangs somit noch "rüder" sein als zuvor. Denn der Chip bewirkt zunächst einen Anstieg des Testosterons. Erst nach ungefähr dem ersten Monat setzt die gewünschte Triebminderung ein.
Je nachdem, wie sich der Hund entwickelt, kann man zum Ende der Wirkzeit frei wählen. Der Rüde wird entweder operativ kastriert oder aber nachgechippt - oder man tut eben gar nichts . Dann "erwacht" der Rüde wieder. Man kann beliebig oft Nachchippen, dann aber am besten vor Wiedererwachen der Sexualität. Doch das wird teuer: Spätestens beim dritten Chip hat man die Kosten der OP überholt.
Der Chip ist auch geeignet für Patienten, die man zwar kastriert haben möchte, bei denen man aber eine Narkose unbedingt vermeiden will.
Eines muss uns allen aber immer klar sein: Manieren und Erziehung kann man nicht kaufen. Der Chip kann mitunter die Hundeerziehung erleichtern - aber nicht ersetzen.