Krankheiten, gegen die man impfen kann: Teil 1



„SHPPILT“ und „CVR-FeLVT“ - das ist der Tierärzte-Jargon für die „großen Impfungen“ bei Hunden beziehungsweise Katzen. Jeder Buchstabe steht für eine Krankheit. Was verbirgt sich dahinter? Wir stellen in nächster Zeit die einzelnen Krankheiten vor.
 

Denn Schutzimpfungen sind nach wie vor wichtig, Vorbeugen ist besser als heilen. Impfungen vermeiden Leiden - und oft den Tod. Und günstig sind Schutzimpfungen obendrein, bedenkt man die vielfach hohen Kosten, die eine Behandlung eines Erkrankten verursachen kann.


Wir setzen nur die neuesten und sichersten Impfstoffe ein. Unsere Praxis-Richtschnur bei Impfungen: Sowenig wie möglich, so viel wie nötig. Bei vielen Krankheiten impfen wir längst nicht mehr jährlich. Und wir schauen uns erst das individuelle Infekt-Risiko des einzelnen Patienten an. Beispiel: Eine reine Wohnungskatze braucht weniger Impfschutz als der Freigangs-Tiger.
 

Heute beginnen wir mit dem „S“: die Staupe.


Staupe ist eine Viruserkrankung die bei Hunden, Mardern, Füchsen, Stinktieren und Kleinbären auftreten kann. Der Erreger ist das Canine Staupevirus ein Morbillivirus aus der Familie der Paramyxovirinae. Das Virus ist dem Virus das Masern auslöst beim Menschen sehr ähnlich. Dennoch ist Staupe nicht auf den Menschen übertragbar. Jedoch kann ein Fuchs es auf einen Hund übertragen. Da Füchse nicht mehr nur im Wald anzutreffen sind, sondern sich auch häufig in den Städten aufhalten, sollte jeder Hund gegen Staupe geimpft sein.

Staupe ist eine schwere, lebensbedrohliche und häufig mit dem Tod endende Erkrankung.
 

Sie wird über Tröpfcheninfektion übertragen, also zum Beispiel wenn zwei Hund niesen, oder gemeinsam aus einem Napf fressen oder trinken. Es gibt unterschiedliche Verläufe. Kennzeichnend ist eine starke Abgeschlagenheit und Schwäche, verbunden mit sehr hohem Fieber. 

Einige Tiere zeigen Lungenentzündung und eitrigen Nasenausfluß, verbunden mit Husten. Andere Hunde haben eher Durchfall und starkes Erbrechen.
 

Da in Deutschland diese Erkrankung selten vorkommt, sieht man sie insbesondere bei Importhunden aus Polen, Rumänien etc.

Betroffen sind in erster Line junge Hunde im ersten Lebensjahr.


Wird die Erkrankung nicht sofort erkannt und zunächst symptomatisch gegen Durchfall oder Lungenentzündung therapiert kann es zum zeitweiligen Verbessern des Gesundheitszustandes kommen. Im besten Fall heilt die Erkrankung durch das stabilisierte Immunsystem des Tieres aus.


Im negativen und leider häufigeren Fall treten weitere Symptome, wie ein starkes Verhornen der Ballen und der Nase aus.


Das letzte Stadium kann die neurologische Staupe sein. Sie ist gekennzeichnet durch plötzliches Erblinden, Krämpfe, speicheln. Im Weiteren können die Hunde aufgrund der Krämpfe der Beine nicht mehr stehen oder gehen und aufgrund der Krämpfe der Kiefermuskulatur nicht mehr fressen, obwohl sie Hunger haben.

Eine Therapie ist möglich, aber sehr aufwendig. Das Tier wird für lange Zeit stationär in eine Klinik aufgenommen werden und häufig endet die Therapie doch mit dem Versterben oder dem Einschläfern des Hundes.
 

Überlebt ein Hund diese Erkrankung, so blieben sogenannte "Staupe-Ticks", beispielsweise ein andauerndes Zucken einer Hintergliedmaße oder der Kopfmuskulatur. Welpen, die erkranken bevor der Zahnwechsel abgeschlossen ist, behalten ein sogenanntes Staupegebiss. Dieses entsteht durch Defekte im Zahnschmelz und macht hässliche Stummelzähne.
 

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich einen Hund aus dem Ausland zu holen, nehmen Sie bitte nur ein Tier, welches schon zweimal komplett geimpft, also vollständig grundimmunisiert, ist.


Impfen rettet Leben - wir freuen uns auf Sie und Ihr Tier!

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