Rattengift - gefährlich auch für Hund und Katze

Vor einer Woche wurde mir eine Hündin vorgestellt, welche innerhalb weniger Tage auffallend ruhig und träge geworden war. Auch der Appetit hatte nachgelassen und das konnte sich der Besitzer nun wirklich nicht erklären. Bei der Untersuchung fielen sofort die blassen Schleimhäute des Tieres, sowie Blutergüsse auf der Haut am Bauch und in den Ohren auf. Es erfolgten umfangreiche Blutuntersuchungen mit Messung der Gerinnungsfaktoren, sowie eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes. Schnell bestand der Verdacht auf eine Rattengiftvergiftung, denn die Gerinnung der Hündin war stark gestört, wodurch es zu Blutungen und Schwäche kommt. Auf Rückfrage bestätigte der Besitzer, dass im Garten Rattengift ausgelegt wurde, jedoch eigentlich so gut versteckt, dass die Hündin es nicht finden konnte. Leider hatte in diesem Fall der Hund auch nicht das ausgelegte Rattengift gefunden, das war wirklich gut versteckt, sie hatte vielmehr den Rest aus dem Karton im Schuppen gefressen. Dies soll in keiner Form ein Vorwurf sein, oder ein Vorführen. Es zeigt nur wie erfinderisch unsere Tiere sind, wenn es um Nahrungsmittelbeschaffung geht und was ein Hund so alles frisst. Rattengift wird vom Hersteller geschmacklich sehr attraktiv gestaltet, damit Ratten es halt auch fressen. Somit mögen es leider auch viele Hunde. Die Hündin wurde daraufhin (neben Notfallmedikamenten und Infusion) mit Vitamin K behandelt, diese Therapie wird mehrere Wochen fortgesetzt, bis sie ausser Lebensgefahr ist.

Wir empfehlen, im eigenen Haus kein Rattengift auszulegen, Hunde finden selbst das beste Versteck. Draussen zum Beispiel im Park oder an der Alster kann man eine Aufnahme natürlich nur schwer verhindern, wobei die Stadt sichere Kästen verwendet. Rattengift verursacht massive Blutungen im Körper Ihres Tieres. Die Blutgerinnung wird stark gestört durch das Gift.

Dies erkennt man an:

-Schwäche, schwanken, taumeln, Müdigkeit

-erhöhter Atemfrequenz

-Blutungen, wie Nasenbluten, blutiger Durchfall/Urin, sowie Unterhautblutungen (Haematome)

-blasse bis weißen Schleimhäute (z.B. im Ohr oder im Maul)

Wenn Sie befürchten, dass Ihr Hund sich vergiftet hat, rufen Sie umgehend Ihren Tierarzt an und stellen das Tier vor. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund keine unbekannte Substanz beim Spaziergang zu sich nimmt. Im unklaren Fall informieren Sie schnellstmöglich den Tierarzt. Ihr Praxisteam

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