Pressemitteilung der Bundestierärztekammer zum Engagement von Tierärzten
(BTK/Berlin) – In der Geschäftsstelle der Bundestierärztekammer (BTK) gehen häufig Beschwerden von
Tierhalter:innen über Tierarztrechnungen ein. Die Tierarztkosten seien viel zu hoch, überhaupt nicht
nachvollziehbar und Tierärzt:innen absolute Abzocker. Die BTK möchte den „Tag der Tierärzte“ am
30. April gern dazu nutzen, zu diesen Aussagen Stellung zu nehmen und allen Kolleg:innen einen Dank
auszusprechen, für die wundervolle Arbeit, die sie jeden Tag leisten. Denn es ist nicht einfach, die hohen
Ansprüche der Tierhalter:innen an Qualität und Öffnungszeiten zu erfüllen und trotzdem ein angemes-
senes Einkommen zu erzielen.
Kleintierpraktiker und Präsident der BTK, Dr. Uwe Tiedemann, musste in seinem Praxisalltag schon das
eine oder andere unangenehme Gespräch mit Tierbesitzer:innen führen, weil sie von den bevorstehen-
den Kosten für eine Behandlung völlig überrascht waren. „Mich machen solche falschen und übertrie-
benen Aussagen zu Tierarztkosten traurig. Denn jeder Mensch, der sich für ein Tier entscheidet, sollte
sich vorher darüber im Klaren sein, dass dieses Tier auch Kosten verursachen kann“, meint Dr. Tiede-
mann. Diese Kosten sind in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) ganz klar geregelt und ein Abzo-
cken somit unwahrscheinlich. Sollten doch Unstimmigkeiten auftreten, gibt es die Möglichkeit, die Rech-
nung von der zuständigen Landes-/Tierärztekammer auf GOT-Konformität prüfen zu lassen. Die BTK
empfiehlt Besitzer:innen von Klein-/Heimtieren eine Tierkrankenversicherung abzuschließen, um die
tierärztliche Versorgung ihrer Lieblinge zu gewährleisten, denn unvorhersehbare Ereignisse, wie ein
Unfall oder eine langwierige Erkrankung, können eine große finanzielle Herausforderung sein.
Ein weiterer großer Kritikpunkt sind die Kosten im Notdienst. Tierbesitzer:innen sollten sich bewusst
sein, dass z. B. aufgrund der Bereitstellung des Personals für den Notdienst die Kosten für eine Notfall-
behandlung um ein Mehrfaches über denen einer Behandlung innerhalb der normalen Sprechzeiten
liegen. Für Tierarztpraxen ist der Notdienst oftmals belastend und trotz der in der GOT festgelegten
Gebühren nicht rentabel. „Das liegt zum einen an Personalproblemen, die einen enormen Arbeitsdruck
verursachen, und zum anderen auch an den hohen Kosten, die z. B. durch Zuschläge wegen Nachtar-
beit entstehen. Allzu oft wollen Tierhalter:innen diese nicht bezahlen", weiß der BTK-Präsident. Dieses
Konfliktpotenzial kann dazu führen, dass Praxen die Dienstbereitschaft reduzieren und Tierkliniken ihren
Klinikstatus aufgeben, um keine Bereitschaft mehr leisten zu müssen. Das könnte im schlimmsten Fall
die Versorgung der tierischen Patienten gefährden.
Die BTK bittet die Arbeit der praktizierenden Tierärzteschaft, die sich täglich für die Gesunderhaltung
der geliebten Haustiere engagiert, zu schätzen und auch zu honorieren.