Canines Parvovirus (CPV)
Das canine Parvovirus (CPV) ist ein relativ junges Virus und gut 30 Jahre alt.
Seit seiner Entstehung hat sich das Virus verändert (mutiert) und es kam so zum Auftreten neuer „antigener Typen“ des CPV, die als CPV-2a, CPV-2b und CPV-2c bezeichnet werden.
Die neuen Typen können gleichermaßen Hunde und Katze infizieren, die bei beiden eine Krankheit verursachen und zwischen diesen Tierarten auch übertragen werden können.
CPV wird in großer Menge mit dem Kot erkrankter Tiere ausgeschieden. Ein Gramm Kot kann rein theoretisch dabei eine Virusmenge enthalten, die für die Infektion einer Million Hunde ausreichen würde.
Das Virus ist sehr widerstandsfähig und bleibt über Wochen und sogar Monate in der Umwelt infektiös. Diese Faktoren führen dazu, dass in einem betroffenen Zwinger
rasch ein hoher Infektionsdruck aufgebaut wird und die Einschleppung des Virus in einen Zwinger
zudem sehr leicht über verschmutzte Kleidung oder Schuhsohlen, z. B. von Besuchern, erfolgen
kann, ohne dass ein direkter Kontakt mit einem infizierten Hund stattgefunden hat. Die Infektion
eines Hundes in der Wohnung durch den Besitzer oder Besucher ist daher leicht möglich.
Das Hauptsymptom der Parvovirose, die eine blutige Magen- und Darmschleimhautentzündung.
Dadurch kommt es zu massivem blutigen erbrechen und blutigem Durchfall mit starkem Flüssigkeits- und Blutverlust. Das Virus wird von infizierten Tieren in hohen Maß mit dem Kot ausgeschieden. Genesene Tiere scheiden das Virus über einen kurzen Zeitraum von insgesamt 2 – 3 Wochen aus. Dauerausscheider gibt es nicht.
Ein weiteres Symptom der Parvovirose des Hundes und der Katze ist eine dramatische Lymphopenie, also ein Untergang der weißen Blutkörperchen – der Polizei des Körpers.
Dadurch kommt es nicht selten zu weiteren Infektionen parallel.
Die Diagnose einer Parvovirose ist leicht zu stellen. Das Virus lässt sich im Kot mit
verschiedenen Techniken nachweisen. Sehr zuverlässig ist der Nachweis von Parvovirusantigen im Kot infizierter Tiere durch sogenannte Schnelltests, die innerhalb von wenigen Minuten in der Tierarztpraxis durchgeführt werden können.
Gegen das Parvovirus gibt es moderne Impfstoffe, die wirksam vor einer Infektion schützen. Dies sind Lebendimpfstoffe.
Die Parvovirose ist in Deutschland durch die regelmäßige Impfung gut kontrolliert und tritt daher nicht mehr häufig auf. In Zuchten, in denen nicht regelmäßig geimpft wird, Massenzuchten in Osteuropa, illegaler Import von ungeimpften Welpen und bei Reisen mit ungeimpften Hunden kommen Parvovirusinfektionen dagegen häufig vor. Hunde sollten jederzeit einen Impfschutz aufweisen, bei hoher zu erwartender Exposition mit dem Virus (Reisen, Zucht, Hundekontakt etc.) Zuchthündinnen sollen hohe maternale Antikörpertiter an die Welpen weitergeben und benötigen daher eine perfekte Immunität, gegebenenfalls durch Wiederholungsimpfungen vor dem Belegen. Nur so können sie durch Antikörper im Blut und in der Milch indirekt ihre Welpen schützen.
Sind Sie viel mit Ihrem Hund, ihrer Katze unterwegs? Planen Sie einen Wurf, oder eine Reise?
Überprüfen Sie doch einmal den Impfpass Ihres Hundes, ihrer Katze oder sprechen uns darauf an, ob ihr Tier ausreichend geschützt ist.
Ihr Praxisteam der Tiermedizin am Rothenbaum