Die dilatative Kardiomyopathie

Die dilatative Kardiomyopathie beim Hund ist eine häufige erworbene Herzerkrankung. Sie kommt vor allem bei großen Hundrassen vor und natürlich nicht nur beim Dobermann. Da diese Rasse aber sehr oft betroffen ist, wird die Krankheit im Volksmund auch als Dobermann-Kardiomyopathie bezeichnet.

Die DCM ist eine Herzmuskelerkrankung. Der Herzmuskel kann dann nicht mehr ausreichend Blut in den großen Körperkreislauf pumpen. Somit gelangt auch nicht genug Sauerstoff in den Körper. Im Zuge der Erkrankung wird das Herz dadurch immer größer.

Schreitet die Erkrankung fort, zeigen die betroffenen Hunde eine Leistungsschwäche, Husten, Atemnot und auch Ohnmachten kommen vor (Synkopen). Klassicherweise beschreiben die Besitzer, dass ihr Hund plötzlich für eine bekannte Strecke nicht mehr 30 Minuten, sondern 50 Minuten braucht.

Diagnostiziert wird die Erkrankung mittels Herzultraschall. Es gibt auch Blutparameter, welche hinweisgebend sein können. Das Ausmaß der Erkrankung und entsprechende Therapieoptionen sind aber nur mittels Herzsonographie möglich.

Im Spätstadium entwickeln die Hunde oft ein Lungenödem, sprich es sammelt sich Wasser in der Lunge an, welches das Atmen zusätzlich erschwert. Dieser Zustand ist unbehandelt absolut lebensbedrohlich. Auch Herzrhythmusstörungen sind in diesem Zustand keine Seltenheit.

Die Flüssigkeit im Körper kann sich auch in der Bauchhöhle ansammeln. Hunde mit DCM haben daher oft ein geschwollenes Abdomen, also einen prallen Bauch aufgrund des Aszitis.

Wird die Erkrankung früh diagnostiziert, richtet sich die medikamentöse Therapie nach dem Schweregrad und der Schwäche des Muskels.

Wichtiger ist aber die Lebensqualität des Patienten. Alles, was dem Hund Freude bereitet, soll er auch machen. Das heisst ausgedehnte Spaziergänge und Toben sind absolut erlaubt, sofern keine Atemnot vorliegt.

Es ist immer sinnvoll, dass Herzpatienten nicht übergewichtig sind. Ein zu hohes Gewicht schwächt das Herz zusätzlich.

Jede*r Hundebesitzer*in, dessen Hund eine DCM hat, sollte sich angewöhnen, die Ruheatemfrequenz Ihres Hundes zu ermitteln. Also wieviele Atemzüge der Hund pro Minute atmet, wenn er entspannt liegt, oder schläft. Die Ruheatemfrequenz sollte unter 45 Atemzügen pro Minute liegen. Steigt die Ruheatemfrequenz dauerhaft an, kann dies ein mögliches Anzeichen eines Lungenödems sein.

Ihr Praxisteam der Tiermedizin am Rothenbaum