Grannen

Grannen sind kleine (ca 0,5-07 cm lange), oft starre, borstige bis stachelige Pflanzenbestandteile, die sich beispielsweise an den Ähren verschiedener Getreidearten befinden und das Korn umschließen. Grannen finden sich oft auf dem Ende oder dem Rücken des Spelzen von Süßgräsern.

Daher findet man sie nicht nur auf dem Land, auch in der stadt kommen sie - vor allem in den Sommermonaten, reichlich vor. Reift das Getreide, oder das Gras, lösen sich die Grannen und fallen zu Boden. Durch ihre Haptik und die kleinen Widerhäkchen sind sie prädestiniert dafür sich im Fell des Haustieres, meistens bei Hunden zu verfangen). Langhaarige Hunde sind hier häufiger betroffen. Gerade im Bereich der Pfoten arbeiten sich diese kleinen Biester gerne hoch, bis sie an der Haut angekommen sind. Durch das Laufen und dem damit verbundenen Druck bohren diese starren Gebilde sich in die Haut zwischen den Ballen und richten hier als Fremdkörper ihren Schaden an.

Das ganze ist natürlich sehr schmerzhaft, da die Tiere ja immer auf dem Fremdkörper auffussen müssen. Oftmals entsteht auf der Pfote eine Fistel, wodurch die Granne im besten Fall leicht zu entfernen ist, da sie dort wieder herauswandert. Es ist aber gar nicht leicht, im entzündeten und geschwollenen Gewebe, so eine kleine Granne zu finden. Manchmal gelingt dies nur in Narkose, da das ganze schon sehr weh tut.

Aber auch eine Narkose ist keine Grantie für das Auffinden der Granne, da diese unter der Haut auch sehr viel weiter wandern können. Manchmal sind große Schnitte notwendig, um den Gang freizulegen, den diese Stück Pflanze genommen hat.

Findet man die Granne nicht, so fistelt die Pfote oftmals sehr lange vor sich hin und ein Verband ist stets notwendig, für alle eine frustrierende Situation.

Auch im Auge können Grannen vorkommen, hier befinden sie sich hinter dem dritten Augenlid und können die Hornhaut stark verletzen. Auch ins Ohr können Grannen gelangen und dort stark schmerzhaft sein. Manchmal gelingt die Entfernung dann nur in Sedation.

Am besten, man kontrolliert seinen Hund, seine KAtze nach jedem Spaziergang auf Grannen und sammelt diese ab, bevor sie Schaden anrichten . Das ist bei langhaarigen Tieren gar nicht so leicht. Aber hier ist Vorsorge besser, als eine Fremdkörperfistel.

Euer Praxisteam der Tiermedizin am Rothenbaum