Hat mein Hund einen Schlaganfall?

Schon mal erlebt? Auf einmal hält der Vierbeiner den Kopf schief, kann nicht mehr gehen oder stehen und auch nichts fressen. Wir alle erschrecken uns erst einmal sehr und müssen im Praxisbesuch durch ein tierärztliches Gespräch und mehrere Untersuchungen heraus finden, was da passiert ist.

In den meisten Fällen sind ältere Tiere betroffen, die Symptome entwickeln sich plötzlich und verschwinden so schnell nicht wieder. Wir wollen wissen, ob die Ursache für diesen Drehschwindel, der tiermedizinisch nicht ganz korrekt gerne mit dem Schlaganfall beim Menschen verglichen wird, im Gehirn oder im Ohr des Patienten liegt. Der Name „Vestibularsyndrom“ gibt uns einen Hinweis darauf, dass hier der Vestibularapparat, zuständig für das Gleichgewicht, im Innenohr betroffen ist. Deshalb müssen vor allem die Ohren untersucht werden. Aber auch das gesamte Tier und vor allem die zentralen und peripheren Nerven werden in die Untersuchung mit einbezogen. Ein klassisches Symptom für dieser Erkrankung ist ein Augenflackern, der sogenannte Nystagmus. Diesen gibt es in verschiedenen Formen und Ausprägungen und die Zuordnung zu den einzelnen Krankheitsbildern ist eine Wissenschaft für sich, die wir gerne übernehmen. Kann man denn solchen Tieren helfen? In den meisten Fällen JA! Wir unterstützen die Durchblutung mit entsprechenden Medikamenten und Infusionen, manchmal ist ein Tagesaufenthalt bei uns hilfreich für alle. Zusätzlich verabreichen wir Medikamente gegen den Drehschwindel und die damit einhergehende Übelkeit, denn die Tiere fühlen sich so, als würden sie die ganze Zeit auf einem Drehstuhl gedreht werden. Bereits innerhalb der ersten 1-3 Tage klingen die Symptome oft ab. Manchmal bleibt eine dezente Kopfschiefhaltung oder ein anderes Symptom zurück, wie bei einem Schlaganfall.

Haben Sie Fragen hierzu? Wünschen sie eine neurologische Untersuchung? Sprechen sie uns gerne an, Ihr Praxisteam der Tiermedizin am Rothenbaum