Igeln im Winter helfen

Der Westeuropäische Igel steht erstmals auf der Liste der gefährdeten Arten. Ihr Lebensraum ist durch den Menschen stark eingeschränkt worden. Baumaßnahmen nehmen Ihnen Platz, jährlich gibt es zahlreiche Verkehrsopfer und Laubbläser und Automower tun ihr Übriges. Eine große Bedrohung für Igel entsteht durch die Bemühung von Gartenbesitzer*innen, ihre Gärten mit möglichst wenig Aufwand in Ordnung zu halten. Der Igel könnte aussterben. Bis zu 50% Rückgang der Tiere werden, je nach Region, seit den 70ern in Deutschland verzeichnet.

Igel sind standorttreu. Sie haben keine großen Reviere und ernähren sich von Insekten. Durch den Insektenrückgang müssen sie oft auf Schnecken zurückgreifen, welche dazu führen, dass die Igel stark verwurmen, da Schnecken die Überträger sind. Auch die durch Kunstlicht erhellte Nacht stört sowohl die Igel als auch deren Beute. Wenn Igel nicht vom Auto überfahren werden, verhungern sie.

Igel benötigen im Winter einen geschützen Ort, an dem sie überwintern können. Reine Laubhaufen sind ungeeignet, da sie irgendwann zusammenfallen, das Laub feucht aneinanderklebt und verrottet.

Besser ist es Holz aufzustapeln, zum Beispiel Kaminholzscheite. Perfekt ist ein Ast-Laub-Haufen, bei dem einen Hohlraum von
rund 30 x 30 x 30 cm entsteht. Zum Beispiel indem man zwei Holzscheite längs, darauf zwei Holzscheite quer und hierrüber wieder zwei Scheite längs stapelt, die dient der Belüftung und schafft einen Hohlraum für die Tiere. Darüber legt man mehrere Schichten Reisig, also dünnen Äste und Zweige, zum Beispiel von einer Birke, oder der Abschnitt der Obsthölzer im Garten.

Darüber schichtet man dann eine große Menge Laub, schön dicht. Damit dies nicht wegfliegt, kann man es mit dünnen Ästen, oder zum Beispiel Tannenzweigen beschweren.

Auch andere Tiere wie Insekten, Würmer, Schlangen und Blindschleichen verstecken sich darin gerne.

Die Igel danken es Ihnen, wenn Sie Ihren Garten nicht ganz perfekt winterfest machen, sondern ein Teil zu einem Igelhaufen schichten, um Ihnen die kalte Zeit zu erleichtern.