Jungtierzeit
Es geht wieder los. Die ersten Babys werden geboren. Sie fragen sich: "Wirklich im Februar?" Das ist korrekt.
Feldhasen sind Nestflüchter, welche manchmal nur einmal pro Tag gesäugt werden. Sieht man zufällig irgendwo nur ein Tier sitzen, bzw. kauern, so ist dies richtig. Das Tier bedarf keiner Hilfe und sollte möglichst nicht angefasst werden.
Berührt man selbst, oder ein Kind das Tier versehentlich, so kann es ebenfalls in der Natur belassen werden. Eine kurze Berührung führt nicht dazu, dass die Mutter es nicht mehr annimmt - dies ist ein Irrglaube. Trägt man das Tier aber mehrere Stunden mit sich herum und setzt es dann irgendwo wieder ab, dann ist dies sicher das Todesurteil für das kleine Wildtierbaby.
Meist verharren diese Tierkinder regungslos in einer Sasse und werden ohnehin nicht gefunden, da sie gut getarnt sind.
Man sollte seinen Kindern jedoch erklären, dass sie beim Spielen Rücksicht nehmen müssen. Haben sie zufällig eine Sasse entdeckt, sollten sie sich entfernen.
Ebenso müssen Hunde in entsprechenden Gebieten an die Leine, damit sie die Feldhasen nicht aufstöbern und verletzen oder töten.
Die Leinenpflicht ist eine Sache, ein anderes Problem sind wildernde Katzen. Daher sollten Katzen in entsprechenden Regionen in der Brut- und Setzzeit ebenfalls nicht aus dem Haus und wenn, dann an der Leine. Das kann man auch mit Katzen trainieren, fordert aber Zeit und Geduld. Es gibt keine Ausrede für wildernden Freigang.
Sie haben nun ein Feldhasenbaby gefunden, welches schwach ist, verletzt, oder an einem Ort, wo es definitiv nicht hingehört (z.B. Kellerschacht)? Dann dürfen Sie es natürlich aufnehmen, wärmen und zum Tierarzt/Tierärztin, oder in eine Wildtierstation bringen.
Die Handaufzucht von allen Wildtieren ist nicht nur schwierig, aufwendig und teuer. Sie kostet unendlich Zeit, Schlaf und Nerven. Bitte lassen Sie also eine Spende da, wenn Sie ein Tier in sachundige Hände geben.
Ihr Praxisteam der Tiermedizin am Rothenbaum