Kieferfrakturen bei Hund und Katze
Unter einer Fraktur versteht man eine komplette oder inkomplette Kontinuitätsunterbrechung des Knochens. Sie führt zu einer Durchtrennung des Knochens unter Bildung zweier oder mehrerer Bruchstücke und ggf. dem Verlust der stabilisierenden Funktion.
Kieferfrakturen sind meist die Folge eines massiven Traumas – wie zum Beispiel durch eine Bissverletzung, einen Tritt durch ein Pferd oder eine Kuh oder einen Autounfall. Als Kieferfraktur bezeichnet man eine Zusammenhangstrennung Fraktur von Ober- (Maxilla) oder Unterkiefer (Mandibula) durch ein Trauma oder im Rahmen pathologischer Prozesse. Seltener finden Frakturen nach Vorschädigung der Knochen durch pathologische Prozesse wie Tumore, chronische Entzündungen oder Zysten statt. Diese gehen dann auch nicht mit spontanen Blutungen einher.
Je nachdem welche Knochen betroffen sind, unterscheidet man zwischen:
Oberkieferfraktur (Fractura maxillae)
Unterkieferfraktur (Fractura mandibulae)
Aufgrund der Instabilität der Fraktur, sowie des nicht vorhandenen Kieferschlusses ist in den meisten Fällen eine chirurgische Versorgung dringend notwendig. Je nach Schwere ist der Einsatz von Platten, Schrauben und Draht notwendig, um den Knoch zu stabilisieren damit er heilen kann.
Bei der chirurgischen Versorgung ist die mechanische Stabilisation des Knochens notwendig. Gleichzeitig sollte auch der Kieferschluss wieder vollständig möglich sein, sowie eine störungsfreie Okklusion (Zusammenbiss). Kieferfrakturen müssen korrekt versorgt werden, sonst droht eine Malokklusion. (Fehlbiss)
Ziel der Behandlung ist die möglichst sofortige Fähigkeit des Patienten wieder selbstständig zu fressen, aber auch der Erhalt der Zähne, sofern möglich. Im Anschluss ist die Gabe von Schmerzmitteln und Antibiotika zwingend notwendig, damit es zu einer möglichst komplikationslosen Abheilung kommt und kein Knochenbereich sich entzündet, oder abstirbt und verlustig geht.