Lebershunt
Der Lebershunt ist eine angeborene Fehlbildung, bei der es zur Störung der Leberdurchblutung kommt. Das Blut aus dem Darm umgeht das Lebergewebe und wird durch ein Gefäß („Shunt“) direkt zur Hauptvene geleitet. So wird das Blut nicht gefiltert, sprich nicht „entgiftet“ und die Tiere zeigen Symptome einer inneren Vergiftung. In den meisten Fällen ist eine Operation notwendig, um das Tier zu retten, bei der Operation wird der Lebershunt verschlossen.
Bei gesunden Tieren fließt das Blut aus den Organen in der Bauchhöhle durch die Leber um dort gefiltert und entgiftet zu werden, bevor das Blut zum Herzen fließt. Leidet das Tier unter einem angeborenen Lebershunt wird die Leber durch ein Blutgefäß umgangen (umflossen) und so gelangt das Blut, ohne zuvor entgiftet worden zu sein, in den Kreislauf.
Die Folgen sind unterschiedliche Symptome, die in den meisten Fällen bereits im Welpenalter auffallen. In den meisten Fällen sind die Welpen viel kleiner, als ihre Wurfgeschwister und manchmal auch kümmerlich in der Entwicklung.
Es können aber auch drastische Symptome, wie Krämpfe, zittern, Erbrechen, Abmagerung, oder auch Schwäche auftreten. Es können auch andere Symptome auftreten. Da im Fleisch Aminosäuren vorhanden sind, welche zur Verschlechterung der Symptome führen können, können sich die Symptome durch eine vegetarische Ernährung verbessern.
Wenn ein Welpe sich nur langsam entwickelt, häufig erbricht und oder krampft, sollte er in jedem Falle auf einen portosysthemischen Shunt untersucht werden. Dies kann zum Beispiel mittels (Doppler-) Ultraschall gemacht werden.
Die Behandlung mittels vegetarischer Nahrung reicht im Grunde nie aus. Die richtige Therapie erfolgt mittels einer aufwendigen Operation, wobei das falsche Gefäß verschlossen wird. Dadurch wird das Blut wieder zur Leber geleitet und nicht mehr um die Leber herum. Diese ist aber die Massen Blut nicht mehr gewohnt und dieser Blutfluss kann auch zur Überbelastung des Organs führen. Die Leber braucht also Zeit, sich an den erhöhten Blutfluss zu gewöhnen. Es ist daher ratsam, dass die Leber, bzw. das fehlerhafte Gefäß durch ein bestimmtes Implantat langsam verschlossen wird. Wenn die Operation erfolgreich ist, dann hat der Welpe aber eine sehr gute Chance auf ein gesundes, langes Leben. Zudem vertragen sie danach auch normale Hundenahrung.
Die Operation ist aber definitiv kompliziert und aufwendig, es braucht in jedem Fall einen erfahrenen Chirurgen.
Euer Praxisteam der Tiermedizin am Rothenbaum