Schwere Bissverletzungen

Aufgrund von Bissverletzungen werden Hunde sehr häufig in der tierärztlichen Praxis vorgestellt. Nicht selten müssen die Wunden chirurgisch versorgt werden. Statistisch erfolgen Bisse am häufigsten im Bereich des Kopfes, des Nackens und der Gliedmaßen. Meistens erfolgen sie durch andere Hunde, seltener durch andere Tiere. Im Bereich des Brustkorbs und der Bauchhöhle kann es durch Bisse auch zu Schädigungen von inneren Organen (Lunge, Darm, Leber, Milz z.B.) kommen. Ist der Größenunterschied zwischen den Hunden groß, so kann es ebenfalls zu Frakturen kommen, welche sowohl die Gliedmaßen, als auch die Wirbelsäule betreffen können. Kieferfrakturen können auch durch kleinere Hunde verursacht werden. Beißt ein Hund dem anderen Hund in den Kopf, so kann gerade der Unterkieferast des gebissenen Hundes frakturieren (brechen) aufgrund der auf ihn wirkenden Zug- und Scherkräfte durch das Gebiss des beißenden Hundes.

Nicht immer treten dabei äußere Verletzungen auf und nicht selten kommt es zu keiner sichtbaren Blutung.

Da Hunde ihre Beute greifen und schütteln, kommt es sehr häufig in der Tiefe zu sehr schwereren Verletzungen, welche von außen nicht zu erahnen sind. Das gleiche gilt für Bissverletzungen, die über den Rücken gehen, oder im Nacken des Tieres gesetzt wurden. Diese können die Wirbelsäule aber auch die Knochen des Kopfes schädigen.

Eine Bissverletzung ist immer infektiös. Das heißt, sie bedarf immer einer antibiotischen Behandlung.

Schwere Bissverletzungen mit massiven Weichteiltraumata oder Frakturen haben ein besonders hohes Infektionspotential und heilen oft schwer. Wundheilungsstörungen treten nach Bissverletzungen häufig auf und bedürfen einer langen und umfangreichen tiermedizischen Versorgung. Mehrere Termine und Kontrollen beim Tierarzt/der Tierärztin sind die Regel.

Ihr Hund wurde gebissen? Sprechen Sie mit dem Hundehalter des anderen Hundes, tauschen Sie Telefonnummern aus wegen der Kostenübernahme durch die Haftpflichtversicherung. Bitte melden Sie sich noch am Tag des Bisses bei Ihrem Tierarzt an.

Ihr Praxisteam der Tiermedizin am Rothenbaum