Sialocele oder Speicheldrüsenzyste
Hunde und Katzen haben mehrere Speicheldrüsen, die nahe an empfindlichen Strukturen wie Nerven und Gefäßen liegen. Normalerweise sind sie nur mit Übung tastbar und auch kaum sichtbar.
Gerade bei jüngeren und aktiven Hunden, aber auch bei bestimmten Rassen kommen krankhafte Veränderungen dieser Drüsen häufiger vor, die sogenannten Sialocelen oder Speicheldrüsenzysten. Katzen sind von dieser Erkrankung seltener betroffen. Uns werden diese Tiere mit Schwellungen im Kopf- und Halsbereich, vermehrtem Speicheln und auch Schmerzen beim Fressen vorgestellt. Die Schwellungen und daraus resultierenden Schmerzen entstehen durch Ansammlung von Speichel im umliegenden Gewebe.
Wie kommt es überhaupt zu solchen Schwellungen? Ursachen sind selten herauszufinden, auch hier müssen wir wieder ein bisschen Detektivarbeit leisten. Manchmal liegen Verletzungen durch ein Trauma oder nach einer Beisserei vor, es können aber auch Fremdkörper die Ausführungsgänge der Speicheldrüsen verstopfen, ebenso wie Speicheldrüsensteine (Sialolithen).
Übrigens: befindet sich der fehlgeleitete und angesammelte Speichel in einer Zyste unter der Zunge, dann wird diese Zyste auch Ranula genannt. Allen Speicheldrüsenzysten gemeinsam ist, dass sie chirurgisch eröffnet und die dazugehörige Speicheldrüsen entfernt werden müssen. Generell sollte jede Zubildung tierärztlich untersucht werden. Nach der Diagnose der Sialocele wird dann das weitere Vorgehen (weitere Diagnostik, Operationsplanung, mögliche Folgen) besprochen und der Eingriff kann geplant werden. Zum Glück sind diese Zysten nicht ansteckend, nicht bösartig und treten nach erfolgreichem Eingriff auch nicht wieder (an der selben Stelle) auf.
Und da unsere Tiere (und wir) mehrere Speicheldrüsen besitzen, kann auch gut auf eine verzichtet werden!
Ihr Praxisteam der Tiermedizin am Rothenbaum