Usutu und West Nil Virus

Usutu ist eine Erkrankung, die durch das Usutu Virus ausgelöst wird. Das Virus stammt aus der Familie der Flaviviren. Es ist eng mit dem West-Nil-Virus verwand. Beide Viren sind für den Menschen potentiell gefährlich. 2001 wurde es erstmals in Österreich nachgewiesen. Seit 2011 auch in Deutschland mit zunehmender Tendenz.

Das Usutu Virus war 2011 verantwortlich für das massenhafte Amselsterben, es sind aber auch andere Vogelarten betroffen gewesen, wie zum Beispiel Bartkauze. Das Virus wird aber nicht von Vögeln auf Menschen übertragen. Es wird ausschließlich durch Stechmücken übertragen.

Usutu befällt Vögel, Menschen und Säugetiere, bei einigen Vogelarten (Amsel, Bartkauz) verläuft es meist innerhalb von 24—48 Stunden tödlich, bei Säugern werden eher milde Verläufe gesehen, welche dann auch nicht dem Virus zugeordnet werden, z.B. Grippesymptome.

Das West Nil Virus ist schon in den 1930ern bekannt geworden. Schon in den Dreissigern bekannt geworden. Infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch Menschen, Pferde und andere Säugetiere werden befallen. Überträger sind auch Stechmücken. Meist verläuft sie bei Menschen weitgehend symptomlos. Bei weniger als einem Prozent kommt es jedoch zu einer Hirnhautentzündung und häufig zum Versterben. In den USA kam es jedoch seit 2012 zu einer Epidemie, bis heute erkrankten mehr als 46000 Menschen, 2000 starben. In Deutschland wurde es erstmals 2018 bei einem Bartkauz nachgewiesen. Nun werden Mücken gefangen und untersucht, um zu schauen, wie häufig Mücken in Deutschland Träger sind.

Aktuell werden bundesweit wieder zahlreiche tote Amseln gemeldet, aber auch das West Nil Virus ist auf dem Vormarsch und wird zunehmend auch im Norden nachgewiesen.

West-Nil-Virus kommt auch in Papageien vor, diese sind dann Träger, erkranken für gewöhnlich aber nicht. Antikörperträger gibt es in allen Vogelarten, auch bei Amseln und Eulenvögeln. Wie lange dieser Immunschutz anhält, ist nicht vollständig erforscht.

Falls Sie eine verstorbene Amsel finden, senden Sie diese bitte sicher in Plastik verpackt mit einem Kühlakku an den NABU, oder an das Friedrich-Löffler-Institut der Insel Riems. Sie helfen damit der Forschung. Adressen finden sich im Netz.

Ihr Praxisteam der Tiermedizin am Rothenbaum