Was macht eigentlich die Bauchspeicheldrüse?

Die Bauchspeicheldrüse ist ein Organ welches Enzyme produziert. Lateinisch heißt sie Pancreas. Sie liegt dem Dünndarm eng an. Sie ist sehr wichtig für die Ausbildung von normalem Kot. Mittels eines Ausführungsganges werden die Enzyme in den Darm abgegeben, um hier Verdauungsprozesse in Gang zu setzen und zu beschleunigen. Nur dadurch kann die Nahrung optimal aufgespalten werden und steht dem Körper zur Verfügung. Ohne die Bauchspeicheldrüse käme es schnell zu Mangelerscheinungen, Abmagerung, fehlerhafter Bildung von Kot und zum Versterben des Tieres.

Zudem bildet die Bauchspeicheldrüse Insulin. Dieses Hormon regelt den Blutzuckerspiegel und sorgt dafür, dass Zucker für die Zellen als Energielieferant zur Verfügung steht. Ohne Insulin würde der Blutzuckerspiegel bedrohlich steigen, diese Erkrankung nennt man Diabetes oder Zuckerkrankheit.

Auch Tiere können an Diabetes erkranken. Symptome eines Diabetes sind auffallend vermehrtes Trinken, sowie Trübungen der Linsen mit folgender Erblindung. Eine Therapie ist zum Glück gut möglich, jedoch muss der Besitzer in den Lage sein, seinem Tier Insulin zu spritzen. Ebenso wichtig ist das regelmäßige Messen des Blutzuckerspiegels. Ein gutes Management ist hier das A und O.

Eine weitere Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ist die Unterfunktion des Organs, auch Bauchspeicheldrüseninsuffizienz genannt. Häufig hierbei ist, dass das Tier sehr große Kothaufen absetzt, wobei der Kot sehr hell, fast schon zementartig ist. Meist geht es dem Hund dabei zunächst gut, erst später fallen Abmagerung und ein schier unstillbarer Appetit auf. Die Tiere fressen zum Teil Unmengen. Dabei werden aber sehr große Mengen Kot abgesetzt.

Die Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse können unterschiedliche Ursachen haben und oft kann der Auslöser nicht mehr festgestellt werden. Weibliche, wie männliche Tiere sind gleichermaßen betroffen, ältere Tiere jedoch häufiger, als jüngere. Die Ursachen können Entzündungen des Pancreas sein – z. B. durch Bakterien, aber auch Tumore treten in diesem Bereich auf.

Hat man den Verdacht, sollte man schnellstmöglich einen Termin beim Tierarzt machen. Es ist sinnvoll Kotproben mitzunehmen.

Handelt es sich bei dem Problem um eine bakteriell bedingte Bauchspeicheldrüsenentzündung, kann der Tierarzt ein Antibiotikum und Infusionen verabreichen und mit etwas Glück heilt die Erkrankung aus und es kommt nicht in Folge zu einer Unterfunktion des Organs. Die Bauchspeicheldrüsenentzündung heißt auf lateinisch Pancreatitis.

Bei einer bestehenden Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse empfiehlt es sich weiches und gut verdauliches Futter zu füttern. Mit diesem Beitrag kann man das Leben und die Verdauung der Tiere viel leichter machen. Das Futter muss in jedem Fall mit einem Pancreasenzym, welches man beim Tierarzt nach der Diagnose bekommt, angereichert werden. Man nennt es substituieren. Das heißt man ersetzt das im Körper fehlende Enzym durch ein Medikament in Pulverform, welches diese enthält, um der Krankheit entgegen zu wirken. Dadurch kann die Kotfrom - und farbe wieder normal werden. Da das Pulver weder gut riecht, noch schmeckt kann es sein, dass der Patient das Medikament nur schwer toleriert. Ist es jedoch erst einmal im Magen angekommen, wird es später im Darm seine Wirkung tun. Hier muss der Besitzer gegebenenfalls etwas tricksen.

Oftmals ist die Krankheit chronisch und die Therapie muss ein Leben lang jeden Tag erfolgen.

Hat Euer Hund Verdauungsstörungen, sprecht uns gerne an.

Euer Team der Tiermedizin am Rothenbaum