Wenn die Katze Giardien hat

Giardien sind Parasiten, die nur aus einer Zelle bestehen, sogenannte Einzeller. Sie sind so klein, dass man sie nur mit einem Mikroskop erkennen kann. Eine Giardie hat eine Zuggeißel und mehrere Schleppgeißeln, mit denen sie sich fortbewegen kann. Unter dem Mikroskop sieht das fast ein wenig so aus, als ob die Giardien tanzen würden. Ihr bevorzugter Lebensraum ist der Dünndarm. Sie besiedeln ihn von Hunden, Katzen, Vögeln, Reptilien und auch Menschen.

Sie können von dort aus Durchfallerkrankungen auslösen.

Giardien können über Kot, aber auch über stehendes Gewässer und Pfützen übertragen werden.

Bei der Giardiose handelt es sich um eine Zoonose. Das bedeutet, dass die Erkrankung von Tieren auf den Menschen und umgekehrt vom Menschen auf Tiere theoretisch übertragbar ist. Grundsätzlich kommt dies aber nur sehr selten vor.

Es handelt sich um den wahrscheinlich häufigsten Darmparasiten handelt, trotzdem zeigen die Mehrheit der mit Giardien infizierten Katzen keine Krankheitsanzeichen, die dem/der Besitzer*in auffallen. Diese Tiere sind aber dennoch Ausscheider des Parasiten und bleiben damit eine mögliche Infektionsquelle für andere Tiere und auch den Menschen.

Zu den Symptomen bei einer Infektion mit Giardien bei der Katze können akuter oder chronischer Durchfall gehören.
Der Durchfallkot infizierter Katzen ist oftmals wässrig-schleimig oder breiig. Häufig riecht der Kot extrem ungut und nicht selten finden sich Blutbeimengungen im Kot. Bei einer massiven Infektion mit Giardien bei Katzen kann Übelkeit auftreten, die Tiere erbrechen. Stark erkrankte Katzen, verlieren an Gewicht und werden schwach. Die Therapie benötigt manchmal einen langen Atem vom Besitzer, da die Tiere sich gerne reinfizieren (wieder infizieren).

Bei einem Verdacht auf Giardien sollte der Kot der Katze untersucht werden, hierfür steht ein Schnelltest zur Verfügung.

Es gibt unterschiedliche Medikamente die gegen Giardien wirken, aber es ist zudem wichtig, dass der/die Besitzer*in auf größtmögliche Hygiene achtet. Futter - und Wassergefäße täglich auswäscht und trocken stehen lässt. Giardien mögen Feuchtigkeit. Das Katzenklo muss täglich gereinigt und auch desinfiziert werden. Kotspuren aus dem Fell müssen ebenfalls entfernt werden, bevor das Tier sie aufleckt.

Sie haben den Verdacht, Ihre Katze könnte an Giardien leiden? Dann stellen Sie uns das Tier gerne vor. Vereinbaren Sie einen Termin bei uns in der Praxis und bringen auch bitte eine Kotprobe, möglichst ohne Einstreu, mit.

Ihr Praxisteam der Tiermedizin am Rothenbaum