Wie kann ich meinem Tier nach einer Operation helfen?
Nach der OP: Erste Schritte für Tierbesitzer*innen
Wenn das eigenen Tier in den OP muss und eine Narkose benötigt, ist man als Tierbesitzer*in oftmals sehr aufgeregt. Das ist ganz normal. Wichtig ist, dass man sich nach der Operation an ein paar Regeln hält, dann ist das geliebte Familienmitglied ganz schnell wieder fit.
Körpertemperatur stabil halten
Zunächst einmal muss man wissen, dass Tiere nach einer Narkose zunächst Probleme haben können, die Temperatur zu halten. Das heißt, sie kühlen schneller aus, weil die Muskeln noch entspannt sind und die Tiere sich weniger bewegen. Daher ist es gut, wenn Sie dafür sorgen, dass ihr Tier warm liegt. Sollte Ihre Katze sich unter ein kühles Bett verkriechen wollen, müssen Sie dies also verhindern. Ein Hund sollte auch nicht auf kalten Fliesen, oder im kalten nassen Gras nach einer Operation liegen.
Ruhe bewahren: Keine Reize oder Aufregung
Auch wenn man sehr erleichtert ist, dass das eigene Tier wieder zu Hause ist und die Aufregung von einem abfällt, sollte man Rücksicht nehmen und den Tag ganz ruhig gestalten. Das bedeutet auch, dass kein Besuch kommt und man abends nicht mit dem Hund in ein Restaurant zum Essen geht, auch wenn der Hund ja „nur“ unter dem Tisch liegen muss. Lauter Kinderlärm und viele Menschen, die das Tier wohlwollend streicheln möchten, sollten ebenfalls vermieden werden. Wir sagen immer, ab aufs Sofa, Füße hoch und entspannen.
Futter, Wasser und Medikamente: Tierärztliche Anweisungen beachten
Es kommt immer die Frage nach Futter- und Wasseraufnahme. Bitte halten Sie sich da bitte unbedingt an die Empfehlung Ihres Tierarztes/ Ihrer Tierärztin. Auch wenn Ihr Tier sehr hungrig erscheint. Das gleiche gilt für die Gabe der Medikamente, die Sie mitbekommen. Halten Sie sich bitte an die Dosierung und den Zeitraum. Bitte treffen Sie hier keine eigenmächtigen Entscheidungen.
Nachwirkungen der Narkose erkennen
Auch wenn das Tier nach der Narkose schon wieder recht fit scheint und schwanzwedelnd aus der Praxis läuft, sollte man bedenken, dass bei den meisten Operationen ein Muskelrelaxanz gegeben wird. Das heißt, dass das Tier natürlich noch nicht wieder komplett fit ist. Zittrige Muskeln, schwankender Gang, Übelkeit, Erbrechen und Orientierungslosigkeit sind einige der möglichen Nebenwirkungen. Das heißt, dass Tiere welche nach einer Narkose abgeholt werden, zu Hause natürlich beaufsichtigt werden. Lasst Eure Haustiere nach einer Operation nicht alleine. Sie brauchen Euch.
Bewegung einschränken: Kein Toben oder Springen
Bei größeren Operationen mit Bauchhöhlenschnitten oder langen Narben sollten keine großen Sprünge erfolgen. Auch viele Treppen sollten nicht gestiegen werden. Sofern möglich, darf der Hund auch gerne getragen werden. Lange Spaziergänge, Ballspiele und große Leistung sollten nicht stattfinden in der Heilungsphase.
Wundschutz und Wundkontrolle: Wichtig für die Heilung
Abschließend ist noch zu sagen, dass das Tier auf keinen Fall den Wundbereich belecken sollte und immer seinen Leckschutz (Body, Shirt oder Halskragen) tragen sollte. Auch kurze Zeiten ohne Leckschutz reichen aus, um zu einer Entfernung der Nähte durch das Tier und zu einer schweren Infektion zu führen. Regelmäßige Wundkontrollen sollten ebenfalls durch die Tierärztin/ den Tierarzt erfolgen.
Fazit: Mit Fürsorge zur schnellen Genesung
Mit diesen Tipps sind Sie auf der sicheren Seite und einer schnellen Genesung steht nichts mehr im Wege.
Ihr Praxisteam der Tiermedizin am Rothenbaum