Zecken­verbreitung in Nord­deutschland

Welche Zecken gibt es bei uns im Norden und was bedeutet dies für unsere Hunde?

Das Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems bittet seit 2024 darum, dass Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein Zecken an das Institut einschicken.
Zur offiziellen Zeckenstudie 2025.

Es wird dort geschaut, welche Zeckenarten in den Bundesländern wie häufig vertreten sind. Am häufigsten gefunden wurden:

  • Dermacentor reticulatus (die Wiesenzecke)
  • Ixodes ricinus (der gemeine Holzbock)
  • Ixodes hexagonus (die Igelzecke)

Knapp 50 % der Zecken, die eingeschickt wurden, befanden sich auf Hunden. Knapp 28 % der Zecken auf Katzen. Etwa 3 % auf Menschen. Der Rest wurde auf Pferden, Vögeln, Wild, Hühnern und anderen Tieren gefunden.

Zecken und übertragbare Krankheiten bei Mensch und Tier

Wir alle wissen, dass Zecken verschiedene Krankheiten übertragen können. Beim Menschen gehören dazu:

  • Borreliose (Lyme-Krankheit) – eine bakterielle Infektion, die sich in verschiedenen Formen manifestieren kann und Haut, Nervensystem, Gelenke sowie das Herz schädigen kann.
  • Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) – eine Viruserkrankung, die zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute führen kann. Mögliche Folgeschäden: Lähmungen und neurologische Ausfälle.

Auch für Hunde sind Zecken nicht ungefährlich. Sie können durch ihren Stich oder Zeckenbiss Krankheiten bzw. verschiedene Erreger übertragen. In Deutschland sind insbesondere relevant:

  • Babesiose
  • Anaplasmose
  • FSME – auch bei Hunden möglich

Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden, sind oft nur langwierig und aufwendig zu behandeln. Daher ist es wichtig und sinnvoll, einen ausreichenden Zeckenschutz für den Hund zu haben. Der konsequente und regelmäßige Einsatz von Antiparasitenmitteln, die Zecken bereits am Stich hindern, kann Ihre Haustiere wirksam vor durch Zecken übertragbare Krankheiten schützen.

Neue Zeckenarten in Norddeutschland

Die Studie des Friedrich-Löffler-Institutes zeigt, dass sich immer häufiger auch neue Zeckenarten in Norddeutschland finden, welche auch bisher eher unbekanntere Erkrankungen, wie das Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber-Virus, übertragen.

Daher raten wir allen Tierbesitzer*innen zu einem regelmäßigen Zeckenschutz für ihre Haustiere. Lassen Sie sich gerne von uns beraten.

Ihr Praxisteam der Tiermedizin am Rothenbaum.


Und wer in Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern mithelfen möchte:

Wie kann ich helfen?

  1. Zecke entfernen: Mit Pinzette oder Zeckenkarte das Vorderende der Zecke greifen und herausziehen.
  2. Zecke sichern: In ein geeignetes Gefäß oder Beutelchen geben, tot oder lebendig. Alternativ mit Klebeband auf einem Blatt Papier fixieren.
  3. Fragebogen ausfüllen: Fragebogen aus dem Flyer ausfüllen und beilegen.
  4. Versenden: Verpackte Zecke und Fragebogen in einen frankierten Umschlag stecken und senden an:
    Friedrich-Loeffler-Institut
    Institut für Infektionsmedizin
    Labor für Vektorkapazität
    z. Hd. Sarah Drewes
    Südufer 10
    17493 Greifswald - Insel Riems