Legenot - eine gefährliche Erkrankung

Legenot ist fast allen Vogelhaltern weiblicher Vögel bekannt und sehr gefürchtet. Sie beschreibt das Unvermögen, ein sich im Legedarm befindliches Ei auf natürlichem Wege herauszubringen. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben. Häufig ist ein Kalziummangel, welcher das Tier und seine Muskulatur so schwach macht, dass schlichtweg keine Wehen entstehen. Ein anderes Problem können Entzündungen im Legedarm sein, welche zu Verklebungen führen, durch die das Ei nicht mehr hindurchpasst.

Meist ist es ein Zusammenspiel aus verschiedenen Ursachen. Die meisten Vögel, die mir mit Legenot vorgestellt werden, haben oft schon über Jahre unfassbar viele Eier gelegt und haben mittlerweile komplett entkalkte Knochen. Die Eier, die noch gelegt wurden, hatten ganz weiche und/oder rauhe Schalen. Rauhe Eischalen setzen Mikroverletzungen in der Schleimhaut, wodurch es zu Narbenbildungen und Verklebungen kommen kann.

Ein Vogel mit Legenot sollte man zunächst mit Infusionen mit Glukose und Kalzium stabilisieren. Ruhe, Wärme und eine entsprechende Nisthöhle sorgen manchmal dafür, dass die Tiere doch noch auf normalem Wege das Ei legen. Gelingt dies nicht, kann man vorsichtig versuchen, ob man das Ei manuell über die Kloake entwickeln kann. Jedoch darf dies nur ein sehr geübter und erfahrener Tierarzt durchführen, denn das Ei darf in keinem Fall zerbrechen, da die kaputte Eischale wie Scharben massive Verletzungen und Blutungen nach sich ziehen kann.

Gelingt auch das manuelle Ausmassieren nicht, ist eine Legenot-Operation notwendig. Diese ist aufwendig und nicht risikofrei. Ein erfahrener Chirurg kann diese aber sicher durchführen, sollte aber in jedem Fall vogelkundig sein. Meist wird bei dieser Operation auch der Legedarm entfernt, damit das Tier nicht erneut in diese lebensbedrohliche Lage kommt.

Habe Sie eine dauerlegende Henne, sprechen Sie uns gerne an, bevor es zur Legenot kommt. Medikamentell kann man Vieles im Voraus verhindern, Ihr Praxisteam

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