Reisekrankheiten

Ihr Hund soll mit in den Urlaub? Dann sollten Sie in jedem Fall bei einem Auslandsaufenthalt ein paar wichtige Punkte beachten:

Zunächst einmal benötigt Ihr Tier einen sogenannten EU-Ausweis - einen blauen Impfpass, in dem auch die Transponderchipkennzeichnung vermerkt ist. In diesem Ausweis müssen die Impfungen aktuell sein. Mit einer ungültigen, bzw. abgelaufenen Tollwutimpfung können Sie große Probleme beim Grenzübertritt bekommen. Auch bei der Rückreise nach Deutschland.

Zudem sollten Sie sich vorab informieren, ob in dem Land in das Sie fahren wollen besondere „Reisekrankheiten“ auf Ihren Hund warten können, wie zum Beispiel Leishmaniose und wie Sie hier vorbeugen können. Fragen Sie am besten dazu Ihren Tierarzt/ Ihre Tierärztin. Nichts ist schlimmer, als wenn nach einem erholsamen Urlaub der Hund schwer erkrankt und man dies leicht hätte verhindern können.

Weiterhin sollten Sie sich informieren, ob es bestimmte Auflagen in den Ländern gibt die Sie bereisen wollen. In Italien muss zum Beispiel ein Maulkorb mitgeführt werden. Wenn Sie in die Türkei reisen, benötigt Ihr Hund einen gültigen Tollwuttiter um wieder nach Deutschland einreisen zu dürfen.

Ein bisschen ist es ja so, wie mit Weihnachten. Plötzlich ist der erste Urlaubstag da. Daher macht es durchaus Sinn, sich schon im Vorfeld eine To-Do-Liste zu erstellen. Was muss für den Hund eingepackt werden? Habe ich genug Futter? Habe ich eine gut ausgestattete Reiseapotheke? Gibt es Tierärzte vor Ort, falls etwas ist? Sind alle Impfungen gültig? Braucht mein Hund eine besondere Wurmkur innerhalb von 72 Stunden vor Grenzübertritt mit Bestätigung durch einen Tierarzt? Braucht mein Hund einen sogenannten Tollwuttiter wenn er in das Land einreist, oder wenn er aus einem Land zurück nach Deutschland reisen möchte? Habe ich dafür rechtzeitig einen Termin vereinbart bei meinem Haustierarzt? Sie sehen, es gibt einiges zu bedenken. Gerade einen Tollwuttiter kann man nicht zu jedem Zeitpunkt bestimmen und die Bestimmung benötigt oft mehrere Wochen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn man eine Woche vor Reisebeginn nachfragt und dann kurzfristig eine Urlaubsbetreuung für den Hund organisieren muss, da dieser aufgrund fehlender Dokumente oder Untersuchungen nicht mitreisen darf. Ganz schlecht wäre es, wenn der Urlaub dafür abgesagt werden müsste.

Gerade Hunde können sich in vielen Urlaubsländern mit Krankheitserregern anstecken, die zum Teil schwerwiegend und manchmal sogar tödlich verlaufen. Mit der richtigen Vorbereitung können Sie Ihren Hund gut schützen.

Bei Unsicherheiten vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Tierarzt, Ihrer Tierärztin. Hier können Sie über mögliche drohende Krankheiten im jeweiligen Reisegebiet aufklärt werden und die notwendigen Schutzmaßnahmen erwerben.

Viele Reisekrankheiten beim Hund werden durch Vektoren, wie Zecken oder Mücken übertragen. Diese kommen besonders in warmen Gebieten vor, durch den Klimawandel aber auch zunehmend in nordischeren Gefilden.

Auch der Import von Auslandshunden aus dem Tierschutz zählt zu den Gründen, dass es in Ländern im Norden auch Reisekrankheiten gibt.

Jedoch gilt, ein infizierter Hund ist nicht gleich ein kranker Hund. Denn nicht jede Ansteckung mit einem Krankheitserreger ruft automatisch eine Erkrankung des Hundes hervor, manchmal bricht die schwere Erkrankung erst Wochen oder Monate nach der Infektion aus.

Haben Sie einen Hund aus dem Ausland, ist es sinnvoll diesen auf sogenannte Reisekrankheiten zu testen, um schweren Infektionskrankheiten entgegenwirken zu können.

Diesen Test führt Ihr Tierarzt, Ihre Tierärztin mittels einer Blutuntersuchung durch.

Welche Reisekrankheiten gibt es beim Hund?

Neben Anaplasmose, Babesiose, Ehrlichiose gibt es auch die Leishmaniose und Herzwürmer. Zwei davon sollen hier genauer erklärt sein.

Die Ursache der Leishmaniose ist ein einzelliger Parasit. Stechmücken (Sandmücken) übertragen die Krankheitserreger.

Die Leishmaniose kommt in allen Mittelmeerregionen, Südosteuropa, im Nahen Osten, aber auch Südamerika vor. Symptome sind Fieberschübe, Durchfall, Gewichtsverlust und Schmerzen, sowie Lahmheit. Klassische Symptome für Leishmaniose beim Hund sind auffälligeHautveränderungen an den Ohren, der Nase und den Augenlidern, sogenannte Brillenbildung.

Leishmaniose ist eine Zoonose und kann auf den Menschen übertragen werden.

Unbehandelt kann sie zum Tode führen, aber auch eine Behandlung garantiert nicht bei allen Patienten ein Überleben.

Stechmückenarten übertragen auch die Larven des Herzwurms auf den Hund. Die Krankheit wird auch Dirofilariose genannt. Die Larven gelangen über die Blutbahn zum Herzen, wo sie sich ansiedeln und zu geschlechtsreifen Herzwürmern heranwachsen. In den warmen Mittelmeerregionen, aber auch in Afrika und Südamerika kommen Herzwürmer vor.

Infizierte Hunde sind oftmals lange symptomfrei, können dann aber körperliche Schwäche, Abmagerung und Husten zeigen. Unbehandelt führt auch diese Erkrankung zum Tod.

Sie sehen, vor dem Urlaub will viel bedacht werden, neben Badesachen und Sonnenmilch muss auch der Hund gut vorbereitet sein.

Sprechen Sie uns gerne an, Ihr Team der Tiermedizin am Rothenbaum

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