Das Fanconi Syndrom
Das Fanconi Syndrom ist eine sehr schwere, lebensbedrohliche Erkrankung, bei der die Nieren nicht mehr in der Lage sind, Elektrolyte und Nährstoffe aus dem Urin in den Körper zu resorbieren. Diese lebenswichtigen Bestandteile werden stattdessen mit dem Urin ausgeschieden. Tiere, die am Fanconi Syndrom leiden zeigen massives Trinken und Urinabsetzen. Im Urin kann häufig ein hoher Glucosewert (Zucker) nachgewiesen werden. Ohne Behandlung führt Fanconi zu Muskelschwäche, Acidose (Übersäuerung) und einem dramatisch schlechten Allgemeinzustand und führt in Folge dessen zum Tod des Tieres.
Das Fanconi Syndrom kann durch die Aufnahme von Trockenfleisch als Leckerchen beim Hund ausgelöst werden. Man nennt es dann erworbenes, transientes Fanconi Syndrom.
Seit vielen Jahren gibt es immer mehr Berichte aus Nordamerika, Kanada und Australien, über das Auftreten eines akuten Nierenversagens bei Hunden im Zusammenhang mit dem Fressen von chinesischen Geflügel-Trockenfleischsnacks.
Meistens sind kleine Hunderassen betroffen, die mit starkem Erbrechen, Inappetenz, massiver Wasseraufnahme und häufigem Urinabsatz beim Tierarzt, bei der Tierärztin vorgestellt werden. Mittlerweile gibt zahlreich dokumentierte Krankheits- und Todesfälle.
Alle betroffenen Tiere erhielten Trockenfleisch-Snacks aus China, wobei es sich am häufigsten um Hühnchenfleisch handelte.
Es ist nicht schlussendlich geklärt, was das Nierenversagen in diesem Fleisch auslöst. Hühner-, Enten- oder Truthahn-Trockenfleisch, hergestellt in China oder aus chinesischen Zutaten ist stets der Verursacher. Das Toxin ist nicht bekannt. Man geht aber von einer Vergiftung aus, da nicht geklärt ist und auch nicht deklariert wurde, womit das Fleisch behandelt wurde.
Wird das Fanconi Syndrom früh genug erkannt und mit Infusionen behandelt und die Verabreichung der Trockenfleisch- Snacks gestoppt, ist der Nierenschaden minimierbar, manchmal mitunter sogar heilbar.
Liebe Patient*innen, passen Sie nicht nur bei sich selbst auf, wo Ihr Fleisch herkommt. Chinesisches Geflügel wird unter unwürdigsten Bedingungen gehalten und getötet. Niemand sollte das unterstützen.
Ihr Praxisteam der Tiermedizin am Rothenbaum